VIP-Panel-Meeting: über Trump, Aktien-Rallyes und Einkäufer
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Claude Maurer, Head Swiss Macroeconomic Research bei der Credit Suisse eröffnete die Veranstaltung und dankte den Teilnehmenden für ihre Mitarbeit. Die Informationen, die aus den Umfragen resultierten, so Maurer, sind überaus wertvoll und helfen, die Erwartungen der Wirtschaft somit klarer zu beschreiben.
Für den Schweizer Purchasing Managers’ Index (PMI) arbeiten interessierte Einkäufer mit den Wirtschaftsanalysten der Credit Suisse Hand in Hand. Aktuell sind es über 256, und der Trend zeigt nach wie vor nach oben. Gleiches gilt für den Service-PMI. Auch dieser hat zugelegt: Vergangenes Jahr haben die 98 Einkäufer der Dienstleistungsfirmen den Fragebogen 831 Mal ausgefüllt. Dadurch glänzt auch der Service-Index mit aussagekräftigeren Zeitreihen.
Ein verrücktes Jahr
«2016 war ein verrücktes Politjahr», so startete Oliver Adler, Chefökonom bei der Credit Suisse, seine Ausführungen. Adler rekapitulierte kurz: Die Briten stimmten für den EU-Austritt, Donald Trump wurde Präsident der USA, Italien stimmte gegen die Verfassungsreform. Und die Märkte reagierten darauf anders, als gemeinhin von den Analysten erwartet. 2017 hätten die «Emerging Markets» keine Angst mehr vor der Trump-Administration.
Mögliche Erklärungen sah der CS-Chefökonom im irrationalen Verhalten von Anlegern, die Trump als Reformer und Wachstumsstimulator betrachteten, obwohl auf einem anderen Blatt geschrieben stehe, welche Wahlkampfversprechen Präsident Trump überhaupt umsetzen könne und wolle. Trumps Agenda sei voll mit dem geplanten Mauerbau, der Abschaffung von Obamacare, TTIP- und NAFTA-Neuverhandlungen, der Senkung von Unternehmens- und Einkommenssteuern und dem Rückzug aus der «irrelevanten» NATO.
Aktienrallyie und Risiken
Die Aktienrallye habe des Weiteren gleichzeitig mit der konjunkturellen Beschleunigung, also schon im Februar 2016 begonnen. Den US-Haushalten gehe es zudem weiterhin gut, und die Flaute bei den Investitionen scheine überwunden. Auch in der Eurozone gäbe es einen anhaltenden Konsumaufschwung, und der Kreditzyklus komme langsam in Gang. Fakt sei: Banken vergeben wieder Kredit, und Unternehmen investieren wieder mehr.
Doch sind laut Adler auch gewichtige Risiken zu beachten. So bestehe die Gefahr einer erneuten Krise in der Eurozone. Die Schweizer Wirtschaft hat sich, so die Einschätzung der Credit-Suisse-Analysten, mehrheitlich erholt. Und auch der PMI signalisiert höheres Wachstum. Das habe diverse Gründe: So zieht insbesondere die Auslandnachfrage weiter an. Die Zuwanderung liegt jedoch auf dem tiefstem Stand seit den letzten zehn Jahren und 2017 sei noch kein Reallohnplus zu erwarten.
Verlosung und Apéro
Am Schluss wurden unter den Mitgliedern, die im vergangenen Jahr jeden Monat an der Umfrage teilgenommen hatten, Reka-Checks verlost – gesponsert von der Credit Suisse und von procure.ch. Rolf Jaus führte die Verlosung an seinem letzten Panel-Meeting vor der wohlverdienten Pension – zusammen mit Glücksfee Jacqueline Inderbitzin – souverän durch.
Die drei PMI-Teilnehmenden, denen das Losglück diesmal hold war, sind Andreas Kilchenmann von der Wellpack aus Einsiedeln mit dem ersten Preis, der Reka-Checks im Wert von 500 Franken beinhaltete; Dominik Suter von der Axpo Power AG in Baden gewann als Zweitplatzierter Reka-Checks im Wert von
250 Franken. Das Treppchen vervollständigte Adrian Leuenberger von der Papierfarbik Utzenstorf AG aus Utzenstorf mit dem dritten Preis, Reka-Checks im Wert von 150 Franken.
Abschliessend nahm Geschäftsführer Rolf Jaus die Gelegenheit wahr, um vonseiten des Fachverbandes für die wertvolle Mitarbeit zu danken, die von den Einkäuferinnen und Einkäufern jeden Monat geleistet wird. Am Apéro riche, zu dem die Credit Suisse anschliessend einlud, bot sich die Gelegenheit zu einem angeregten Austausch.