Über Weltrekordhalter, Bullshit und Horizonterweiterungen

Über Weltrekordhalter, Bullshit und Horizonterweiterungen

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Wie jedes Jahr Mitte Mai war das Berner Bellevue Palace auch heuer «the place to be» für Menschen mit Beschaffungsaffinität. Und natürlich für die Verbandsmitglieder sowie die Vertreter der verschiedenen Gremien von procure.ch. An der Frühjahrstagung drehte es sich um Mut und Innovation. Und an der 58. Generalversammlung wurde über eine zeitgemässe Budgetplanung entschieden.

Dass sie sich als ehemalige Sportmoderatorin und Speakerin des legendären Leichtathletik-Meetings «Weltklasse in Zürich» gewohnt ist, Zeitpläne genauestens einzuhalten, das bewies Janine Geigele auch an der diesjährigen Frühjahrstagung, die sie erstmals und tadellos moderierte. Pünktlich um 9:30 Uhr fiel der Startschuss. Moderatorin Geigele führte gekonnt und mit einer grossen Portion Charme durch den Morgen. 

Für Reto Nause, den Sicherheitsdirektor der Stadt Bern, eine willkommene Gelegenheit, bei den rund 200 Anwesenden aus der ganzen Schweiz Werbung für seine Stadt zu machen und   in seiner Grussbotschaft auch einen Einblick in den städtischen Einkauf zu geben. Auch die Hauptstadt erteilt Aufträge, kauft Produkte und bestellt Dienstleistungen, die möglichst wirtschaftlich, umweltschonend sowie sozial verantwortungsvoll realisiert werden müssen. Deshalb hat man vor einigen Jahren ein Kompetenzzentrum für Einkauf und Beschaffung gegründet. 

Nur Bullshit oder Innovation?

Was die Stadt Bern schon vor einigen Jahren in punkto Beschaffung gemacht hat − nämlich Um- und Neudenken − das legte Managementexperte und Innovations-Philosoph Markus Reimer den Anwesenden ans Herz. Innovations-Killer wie Sicherheitsdenken und eine fehlende Fehlerkultur müssten aus dem Weg geräumt werden. Ein Fernziel gab er mit auf den Weg: «Arbeiten Sie daran, dass Ihre Kunden für Ihr Unternehmen Fanclubs gründen!»  

Dass Digitalisierung auch ohne Bull-shit-Bingo und Buzzwords möglich ist, davon ist der mehrfache Bestsellerautor und Unternehmer Felix Plötz überzeugt. Er plädierte für Klartext, für mehr Mut und dafür den «einfach mal machen»-Spirit, der viele  Startups auszeichnet, zurück in grosse Unternehmen zu bringen. Nach einem ausgiebigen Stehlunch machte Marc Hauser, Rekordhalter und selbsternannter Heldenmacher den «Mut im Alltag» zum Thema. Er ermunterte die Tagungsgäste, grosse Träume und die eigene Kreativität zu leben, Ideen anzupacken und auch umzusetzen. In Sachen Mut kennt sich Hauser aus.  Er ist Weltrekordhalter im Speed Tracking, der schnellsten Art des Fallschirmspringens. Mit 304 Kilometern pro Stunde raste der Unternehmer 2012 ohne Hilfsmittel durch den Himmel − Weltrekord. Und das trotz ausgeprägter Höhenangst. 

Generalversammlung

Ab 14.45 Uhr führte Adrian Jungo, als Präsident von procure.ch, durch die 58. Generalversammlung. Geschäftsführer Andreas Kyburz präsentierte den Jahresbericht und die Jahresrechnung für das Jahr 2017. Diese weist ein positives Ergebnis aus. Sowohl Bericht als auch Rechnung wurden genehmigt. Gleiches galt, nach einigen Rückfragen und einer spannenden Diskussion, für den Vorschlag des Vorstandes, künftig anhand einer Dreijahresplanung noch realitätsnaher zu budgetieren. 

Nach dem Regionenvorstand Martin Aschwanden über die erfolgreichen Aktivitäten der einzelnen Regionen und neue Kooperationen von procure.ch orientierte wurden Gian-Marco Ciaggia, Andrea Kuhn-Senn, Nicolas Gardette, Stephan Wagner,  Christian von Dach und Martin Aschwanden als Vorstandsmitglieder bestätigt. Sowie auch Adrian Jungo als Vorstandsmitglied und Präsident. 

Den Sponsoren sei an dieser Stelle herzlich für ihren Beitrag zum Gelingen gedankt. Nur dank ihrer Hilfe ist es möglich, den traditionsreichen und vielbesuchten Doppelanlass in dieser Form durchzuführen.


Save the date: Frühjahrstagung und Generalversammlung finden im kommenden Jahr am 16. Mai gleichenorts statt.