Rohstoffmanagement in Zeiten politischer Unsicherheiten

Rohstoffmanagement in Zeiten politischer Unsicherheiten

Publiziert am Autor: Inverto

Führen Handelsrisiken und Protektionismus zu steigenden Rohstoffkosten und Versorgungsproblemen? Wie können strategische Rohstoffeinkäufer solche Risiken managen? In der aktuellen Rohstoffstudie von Inverto wurde das Rohstoffmanagement in Zeiten politischer Unsicherheiten beleuchtet.

Rohstoffeinkäufer sind besorgt. Die Rohstoffpreise stellen für die Unternehmen, mehr denn je, den grössten externen Einflussfaktor für das Geschäftsergebnis dar. Die Studie zeigt auch, dass – neben den Preisen – die reduzierte Verfügbarkeit von Rohstoffen die Geschäftsergebnisse aktuell massgeblich beeinflusst. Auch für die Zukunft rechnet ein Grossteil der Teilnehmer mit steigenden Rohstoffkosten und vermehrten Versorgungsproblemen. Dies sind nur zwei der Ergebnisse der aktuellen Rohstoffstudie 2017, die eine langfristige strategische Ausrichtung notwendig machen, um den Risiken entgegenzuwirken.

Absicherung in vollem Gange

Beunruhigung geht derzeit insbesondere von den weltpolitischen Entwicklungen aus, Unternehmen sehen den Rohstoffeinkauf durch zunehmende Handelsbeschränkungen gefährdet. Massnahmen zur Absicherung sind bereits im Gange. Als Präventivmassnahme nutzen über 80 Prozent der Studienteilnehmer die Verlagerung oder Teilverlagerung auf alternative Beschaffungsmärkte. Doch wie können Unternehmen ihre Flexibilität erhöhen, um sich unterdessen auch vor Preisrisiken zu schützen?

Einfluss auf Einkauf und Materialeffizienz

Für die Beschaffung sehen 42 Prozent der Unternehmen einen Einsatz von Business Intelligence Tools als sinnvoll an. Zwar werden diese bisher lediglich von einem Fünftel der Teilnehmer eingesetzt, im Vergleich mit den Vorjahren hat sich die Zahl der Nutzer jedoch verdoppelt.
Bei über 40 Prozent der befragten Unternehmen konnten dank Digitalisierung die Herstellungsprozesse durch Steigerung der Materialeffizienz optimiert werden. Fast drei Viertel aller Teilnehmer blicken sorgenvoll auf die politisch unsichere Lage. Nur schwankende Rohstoffpreise werden als noch grösseres Handelsrisiko wahrgenommen. 79 % der Teilnehmer gaben an, dass schwankende Rohstoffpreise ihre Einkaufstätigkeiten in den nächsten Jahren massgeblich beeinflussen könnten.

Potenzial noch nicht ausgeschöpft

Die Potenziale, wie Entwicklung von Business Intelligence Tools oder Optimierung der Herstellungsprozesse, werden jedoch noch nicht ausgeschöpft. 52 Prozent der Befragten sind nach wie vor der Ansicht, dass die Digitalisierung keinen Einfluss auf Materialeffizienz und Rohstoffbedarf des Unternehmens hat.

Zur Studie

Zwischen Januar und April 2017 wurden 91 Entscheider in Einkauf und Supply Chain Management befragt. Davon sind 17% als Vorstand oder Geschäftsführer und 43% als Einkaufsleiter tätig. 78% der befragten Unternehmen erwirtschaften einen Umsatz von über 100 Millionen Euro pro Jahr. Die Teilnehmer kommen überwiegend aus der produzierenden Industrie: Maschinen-/Anlagenbau, Lebensmittelindustrie und Chemische Industrie.

Themen und Schlagwörter