Region Bern: Besuch der Extramet AG in Plaffeien

Region Bern: Besuch der Extramet AG in Plaffeien

Publiziert am Autor: Kilian Baeriswyl

Beim Rundgang in den Produktionshallen der Extramet AG in Plaffeien lernten die 15 Teilnehmenden am 11. Mai die Materie Hartmetall und dessen Tücken in der Produktion kennen.

Das Unternehmen ist mit rund 220 Mitarbeitenden der grösste Arbeitgeber im Sense-Oberland des Kantons Freiburg.

Was genau sind Hartmetalle? Bei diesen sogenannten Metallmatrix-Verbundwerkstoffen werden verschiedenartige Hartstoffe, die als kleine Partikel vorliegen, durch eine Matrix aus Metall zusammengehalten. Sie werden als Werkstoff für Werkzeuge genutzt, insbesondere als Schneidstoff für Drehmeissel, Bohrer und Fräswerkzeuge. Hartmetalle sind deutlich härter als gewöhnliche Metalle und Legierungen, sogar härter als gehärteter Stahl. Hergestellt werden sie aus Wolframcarbid- und Kobaltpulver. Mit der Beifügung von Presshilfsmittel kann das Pulver zu einer teigähnlichen Masse verarbeitet und durch Matrizen gepresst werden. Dem gepressten Material wird das Presshilfsmittel anschliessend durch eine Wärmebehandlung in den Vorsinteröfen wieder entzogen. Es kann jetzt mit diamantbeschichteten Werkzeugen als Rohling verarbeitet werden.

Die Teilnehmenden waren erstaunt, dass es möglich ist, das im kreideartigen Zustand zerbrechliche Material überhaupt zu bearbeiten. Das Herzstück der Firma sind die Sinter-HIP-Anlagen. Beim Sintern und beim letzten Prozess der Hartmetallfertigung schrumpfen die Rohlinge rund 30 Prozent in der Länge, was sich als sehr herausfordernd für die Masshaltung herausstellt. Das Hartmetall wird je nach Einsatzgebiet als Rohling verkauft oder in der eigenen Schleiferei weiterverarbeitet, die auch besichtigt wurde.

Die Teilnehmenden waren von der Technologie, dem meist selber konstruierten modernen Maschinenpark und den Mitarbeitenden begeistert. Diese standen für Fragen zur Verfügung und unterbrachen teilweise sogar die Arbeit, um Fragen anhand von Demonstrationen zu beantworten. Im zweiten Teil gewährte uns CEO Hans-Jörg Mihm Einblick in die Kooperationen mit Hochschulen, Universitäten und dem strategischen Einkauf. Er erläuterte, wie das Firmenmotto «we live for challenges» in der Praxis umgesetzt wird.

Der Abend wurde mit einem feinen Apéro aus der Region beendet. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg.

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