PMI-VIP-Anlass – «the Good, the Bad and the Ugly»
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Andreas Kyburz, der Geschäftsführer von procure.ch, hiess die Anwesenden herzlich willkommen und betonte, wie wertvoll die aus den monatlichen PMI-Umfragen resultierenden Informationen seien, weil sie dazu beitragen, die Erwartungen der Wirtschaft klarer zu beschreiben.
High Noon
Chefökonom Maurer scheint ein Fan von Italowestern zu sein. Bezugnehmend auf Sergio Leones Kultfilm «The Good, the Bad and the Ugly» legte er seine Einschätzung der hiesigen Wirtschaft dar.
«The Good» sei, dass sich die Schweizer Wirtschaft deutlich über Vorkrisenniveau konsolidiert habe. Auch das Virus habe an Einfluss auf die Mobilität und die Umsätze eingebüsst. Des Weiteren habe sich der Schweizer Arbeitsmarkt erholt.
Die Russland-Ukraine Krise sei zweifelsohne «The Bad». Zwar sei die russische Wirtschaftsleistung nur etwas mehr als doppelt so hoch wie die der Schweiz – und Russland somit keine wirtschaftliche Supermacht mehr. Trotzdem sei nicht zu vernachlässigen, dass das flächenmässig grösste Land der Erde über 40 Prozent der europäischen Gasimporte verantworte. Gas hat in der Schweizer Stromerzeugung mit einem Anteil von unter einem Prozent eine geringe Bedeutung, wird aber zur Wärmeerzeugung gebraucht. Auch rund zehn Prozent des weltweit produzierten Öls kommt aus russischen Quellen. Russland sei zudem ein dominanter Exporteur von Kupfer, Palladium, Stickstoffdünger, Pottasche, Nickel und Aluminium. Sowohl die Ukraine als auch Russland gelten als Kornkammer. Rund ein Viertel aller globalen Weizenexporte stammt aus den beiden Ländern.
«The Ugly» ist die Inflation. Diese ist in den USA und Europa und sogar in der Schweiz über der Komfortzone der Zentralbanken. Es besteht das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale. Die US-Fed habe die Zinsen bereits erhöht, die EZB dürfte dieses Jahr folgen und die SNB Mitte 2023. Zudem ebbt die Geldflut der Zentralbanken bereits ab. Der Franken ist gegenüber dem Euro erstarkt, weil aber die Teuerung in Europa deutlich höher sei, hielten sich die preislichen Wettbewerbsnachteile der Schweizer Exportwirtschaft in Grenzen. Die SNB hält sich entsprechend mit Interventionen zurück. Insgesamt überwiegen die positiven Kräfte der Öffnungen die negativen, weshalb die Schweizer Wirtschaft dieses Jahr um 2.5% wachsen sollte. Auch für die Weltwirtschaft sieht Maurer keine Rezession.
Save the date
Das nächste PMI-Panel-Meeting wird voraussichtlich am 14. März 2023 stattfinden.
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