Online: Die neue Freude
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Es macht den Anschein, dass uns persönliche Treffen in Gruppen noch länger versagt bleiben werden. Natürlich haben wir uns längst damit organisiert und arbeiten wo möglich vor Ort, dann wieder zu Hause und sind seltener unterwegs, da ja die sonst üblichen Anlässe auch alle abgesagt oder in den virtuellen Bereich verlegt wurden.
So bleibt uns zur Vernetzung und zur Bildung primär die Online-Variante. Vorab ein kurzer Rückblick mit einer persönlichen Färbung.
Vor etwas mehr als einem Jahr war schon nur die Absicht, vermehrt Online-Treffen zu Bildungszwecken zu nutzen, eine Grundsatzfrage, die Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern ausgelöst hat. Tenor: «Persönliche Treffen werden im Vordergrund bleiben». Wenige Monate später waren wir alle froh, mittels online «online» bleiben zu können und unsere Sitzungen, Treffen und Gespräche als auch persönliche Weiterbildung dank dem Netz aufrechtzuerhalten. Keiner war wirklich begeistert, alle sprachen davon, so rasch als möglich «zum Normalen» zurückzukehren.
Gleichzeitig benutzen wir nun alle parallel mindestens drei verschiedene Sprachtools, zwei Ablageplattformen und sind vermehrt im Netz aktiv. Die Bildschirme werden uns zu klein – wir rüsten auf!
Ab Sommer haben sich die Meinungen geteilt. Die einen wollten nur noch persönliche Kontakte (aber möglichst reduziert) pflegen, die anderen setzen weiterhin auf online zur allgemeinen Sicherheit und zur persönlichen Entlastung der Reisezeit, Maskenpflicht und Effizienz. Das Jahr beendeten wir in einer Art neuen Realität, die beide Seiten berücksichtigt und gezielt – passend zu Bedrohungslage und politischen Rahmenbedingungen – punktuell einsetzt. Die Ideen für das laufende Jahr waren dann schon wieder umfassend. Nun stehen wir schon Anfang des Jahres erneut am Punkt, dass nur online «alles möglich» ist.
Dies, obwohl wir den Verlust der persönlichen Treffen und der damit verbundenen menschlichen Bedürfnisse auf Austausch, Nähe und direkten Kontakt längst erkannt und benannt haben.
Neue Gepflogenheiten haben sich rasch etabliert. So kennen wir heute diejenigen, die nur noch online an Anlässen und Treffen mit dabei sind, und auch solche, die sich bereits vorgängig darauf festlegen, ausschliesslich dem persönlichen Treffen zuzustimmen. Beides ist verständlich und beides ist aus heutiger Sicht nicht garantiert.
Wir haben gelernt, die jeweiligen Rahmenbedingungen geben uns die Möglichkeiten vor. Eine rasche Anpassung und eine gewisse Freude am Umgang mit online als auch der Möglichkeit, sich wieder zu treffen (auch mit Auflagen und Vorschriften, die wir dann alle einhalten), gehört dazu.
Andreas Kyburz
Andreas Kyburz leitet die Geschicke von procure.ch als Geschäftsführer im Rahmen der aktuell täglich ändernden Rahmenbedingungen und unter Berücksichtigung der Verbandsstrategie 3-2-1.