Nachlese: Blick hinter die Kulissen der Staatskellerei Zürich

Nachlese: Blick hinter die Kulissen der Staatskellerei Zürich

Publiziert am Autor: Mario Walser

Den Blick hinter die Kulissen der Staatskellerei Zürich ist ein Muss für Weinfreunde. Seit einer halben Ewigkeit schonwird im Klosterkeller Rheinau Wein gekeltert. Das junge experimentierfreudige Team um Geschäftsführer Christoph Schwegler und Kellermeister Fabio Montalbano hat der Staatskellerei in den vergangenen Jahren den nötigen Schub verliehen, um im heutigen Markt bestehen zu können

Rund 30 Weinbegeisterte Mitglieder der Region Zürich fanden sich am frühen Abend des 15. Juni – trotz noch immer sommerlich hohen Temperaturen – im idyllischen, direkt an der Grenze du Deutschland gelegenen Rheinau ein.

Tradition trifft Zeitgeist

Nach der Begrüssung durch Eventmanagerin Seraina Hug richtete auch Christoph Schwegler, der Geschäftsführer der Staatskellerei Zürich ein paar Worte an die Anwesenden.

Seit einer halben Ewigkeit schon werde im Klosterkeller Wein gekeltert – einige der alten Eichenfässer aus der Klosterzeit sind laut Schwegler noch immer im Einsatz. Heute aber komplettiert durch einen Park an blitzsauberen Stahltanks, vollautomatisch gesteuerten Gärbehältern und anderen modernen Gerätschaften.

Die Geschichte des Weins im Kloster Rheinau begann mit dem Bau des Klosterkellers. Erbaut wurde dieser zwischen 1585 und 1588 unter Abt Theobald Werlin von Greiffenberg.  

1862 besiegelte der bekannte Dichter Gottfried Keller die Geburtsstunde der heutigen Staatskellerei. Als Zürcher Staatsschreiber stellte er den Klosterkeller unter die Obhut der kantonalen Verwaltung. Noch im gleichen Jahr verliessen die letzten Mönche die Insel.

Seit 1997 ist die Staatskellerei Zürich eine Tochter der Mövenpick Wein Schweiz AG und gehört mittlerweile zu den grössten Weinproduzenten der Deutschschweiz.

Führung

Christian Widrig nahm uns nun alle mit auf einen kurzweiligen Blick hinter die Kulissen. In den angenehm kühlenden Gewölben des Produktionskellers verriet er uns spannende Details rund um die Weinproduktion.

So liefern rund 100 Produzenten aus 26 Zürcher Gemeinden das Traubengut. Die Herstellung stellt das Team jeweils auch vor die eine oder andere logistische Herausforderung. So müssen alle technischen Gerätschaften, die zur Weingewinnung und Weinverarbeitung nötig sind entweder ausserhalb der Kellermauern kurzfristig auf- und abbaubar sein – dies aus Denkmalschutzgründen oder dann mühsam über die lange und steile Steintreppe hinunter transportiert werden. Das sei kostenintensiv – so müssten für eine dreimonatig Nutzungsdauer der nötigen Anlagen rund eine Viertel Million Franken einberechnet werden.

Spannendes Sortiment dank Experimentierfreude  

Das junge experimentierfreudige Team um Geschäftsführer Christoph Schwegler und Kellermeister Fabio Montalbano hat der Staatskellerei in den vergangenen Jahren den nötigen Schub verliehen, um im heutigen Markt bestehen zu können. Das aktuelle Sortiment umfasst rund 25 verschiedene Weine und Spezialitäten.

Die Rheinauer Weine aus naturnahem Rebbau, hergestellt nach neuster Kellertechnik, finden aber längst nicht nur bei der Konzernmutter Mövenpick in den Regalen, sondern auch beim Detailhändler Coop und0 sie sind vor allem auch in der gepflegten Gastronomie und Hotellerie zu finden. So gehören die Erzeugnisse aus Rheinau beispielsweise zum Sortiment eines jeden Zimmerkühlschranks im Zürcher Hotel Dolder Grand.

Nicht wenige der anwesenden Einkaufsprofis mit Affinität zu Wein nahmen nach der mit einem Apéro verbundenen Degustation am rund sieben Meter langen Tisch den Heimweg mit ein oder zwei Kisten Wein aus dem Klosterkeller in Angriff.

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