Nachlese: Besichtigung der Cargo Area am Flughafen Zürich
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Nach der Besammlung im Restaurant Stopover und den Anmeldeformalitäten startete der Rundgang in zwei Gruppen. Die erfahrenen Guides Francis Ramuz und Urs Müller führten uns in die Frachthallen der Cargologic AG, wo wir die Anlieferung der Exportsendung per LKW und deren Weiterverarbeitung beobachten konnten. Ein besonderes Augenmerk wurde hier auf die Abwicklung von Gefahrgutsendungen gelegt. Unsere Guides erklärten im Detail die Gefahrgutzettel an den verschiedenen Sendungen, welche über die Gefahrklasse der Versandstücke Auskunft geben.
Bei unserem Besuch war es ungewöhnlich ruhig in den Hallen. Nur wenige Sendungen warteten auf ihre Abwicklung und die Gabelstaplerfahrer hatten wenig zu tun hatten. Hektisch sei es in den Hallen immer am zu Beginn und gegen Ende jeder Woche, da dann die meisten Senden verarbeitet werden, erklärten die Guides.
Sicherheit geht vor
Wer in den inneren Bereich der Frachthallen gelangen will, muss durch die Sicherheitskontrolle. Daher hiess es für uns Taschen leeren, Gepäck durchleuchten lassen und unter dem Metalldetektor hoffen, dass der Zufallsgenerator nicht zuschlägt.
Angekommen im Sicherheitsbereich trafen wir zufällig auf den Managing Director der Cargologic AG, Marco Gredig, der uns spontan begrüsste und uns das Handling der frisch eingetroffenen Import-Lebensmittel zeigte. In den vielen Jahren seiner Tätigkeit am Flughafen habe er bereits alles gesehen und abgewickelt, «mit Ausnahme einer Giraffe», scherzte Gredig.
Eindrücklich waren die verschiedenen Kühlkammern, in welchen vorwiegend Lebensmittel und Medikamente bei bis zu -20° zwischengelagert werden können. Gerade bei Fleisch- und Fischwaren könne es vorkommen, dass es auf dem Transportweg verderbe, wenn die Kühlkette nicht korrekt eingehalten wird oder sich der Transport verzögert. Daher werden in die Lebensmittelsendungen auch geprüft, bevor sie für den Import freigegeben werden.
Nach den tiefen Temperaturen in den Kühlkammern erwartete und auf dem Vorfeld wieder die Mai-Sonne. Viele fertig gepackte Luftfracht-Container und Luftfracht-Paletten warteten hier darauf, zu den ankommenden Flugzeugen gebracht zu werden. Eine ganz spezielle Sendung fiel uns ins Auge: ein offensichtlich frisch restaurierter Porsche-Oldtimer wartete abgedeckt auf einer Palette auf seine Mitfluggelegenheit in den Mittleren Osten.
Besuch beim Midfield Dock
Um den Verlad der Container und Paletten selbst beobachten zu können, stiegen wir in einen Bus, welcher uns nach kurzer Fahrt auf das Vorfeld von Dock E brachte. Hier standen drei kleinere Swiss-Maschinen bereit, welche allesamt als Ziel die USA hatten und quasi parallel beladen wurden. Die Handys wurden gezückt, der ganze Vorgang in Bild und Ton dokumentiert und natürlich folgte hier auch das obligate Gruppenfoto vor dem Flugzeug.
Nachdem der Ladevorgang abgeschlossen war, begaben wir uns in das Dock E und staunten an einem Schaukasten über die vielen beschlagnahmten Gegenstände des Zolls: von ausgestopften Reptilien über Drogen, gefälschte Medikamente und Modeartikel bis hin zu Waffen gab es einiges zu sehen.
Zum Abschluss der Führung beobachteten wir auf der Zuschauerterrasse noch einmal die startenden und landenden Flugzeuge und unterhielten uns über den Weg der Fracht, welchen wir nun komplett nachvollziehen konnten: Im Export von der Warenannahme über die Lagerung, das Verpacken in Container oder auf Paletten und den Verlad in die Flugzeuge – und im Import alles rückwärts vom Flugzeug bis zur Warenausgabe.
Auf der Rückfahrt ins Dock A waren in der Skymetro ausschliesslich fröhliche Gesichter zu sehen, was zeigte, dass die Flughafentour auch dieses Mal wieder bei allen Teilnehmenden sehr gut angekommen ist. Ein grosser Dank gebührt wie immer den Guides! Francis und Urs haben wieder mit Fachwissen brilliert und die Gruppe mit der einen oder anderen Anekdote aus ihrem reichen Erfahrungsschatz unterhalten.