Einkauf 2025 – wo geht die Reise hin?
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In diesen volatilen, unsicheren und komplexen Zeiten helfen digitale und inno-
vative Geschäftsmodelle, die Unternehmensziele zu erreichen. Unberechenbare Veränderungen werden durch Echtzeitdaten berechenbar.
Besonders jetzt sollten Unternehmen die Covid-19-Pandemie als Chance sehen und nutzen, um zu digitalisieren. Das heisst: Unternehmen dürfen und müssen jetzt mutig sein, um den Anschluss nicht zu verpassen.
Digitale Geschäftsmodelle erobern immer weiter den Markt und schaffen einen vernetzten Weltmarkt. Giganten wie Amazon und Alibaba haben es vorgemacht. Jetzt heisst es mitziehen.
Die Barrieren, digital einzukaufen, sinken kontinuierlich, sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich. Dabei können digitale Einkaufsplattformen einen erheblichen Vorsprung verschaffen. Alle wichtigen Parameter im Einkauf wie Zeit, Qualität und Kosten können durch die Digitalisierung der Prozesse optimiert werden. Durch umfangreiche Funktionen bieten sie einen hohen ökonomischen Nutzen.
Die Voraussetzung für den Erfolg: die Digitalisierung aller Geschäftsprozesse und die Implementierung einer neutralen Plattform. Die Digitalisierung birgt unzählige Mög-
lichkeiten.
Einkaufsplattformen werden in Zukunft die effizienteste Möglichkeit darstellen, mit der rasanten Geschwindigkeit in der VUCA-Welt Schritt zu halten.
Schlanke Prozesse dank Plattformen
Digitale Plattformen bieten einen Ort für den Austausch von Informationen, Waren oder Dienstleistungen zwischen Anbietern und Lieferanten. Sie ermöglichen und vereinfachen die Interaktion zwischen mehreren Marktteilnehmern und helfen dabei, gemeinsam Werte zu schöpfen. Die gewonnenen Daten können mithilfe von KI zuverlässige Prognosen entwickeln.
Welche Rolle kommt dem Einkauf zu?
Die Rolle des klassischen Einkäufers wird sich auf natürliche Weise ändern. Verantwortungen werden sich verschieben und auch die Aufgaben werden durch Automatisierungen wegfallen. Die Bearbeitung klassischer, nicht wertschöpfender Prozesse wird gänzlich wegfallen.
Dabei liegen die Vorteile für den Einkauf klar auf der Hand. Teilnehmende Unternehmen können Transaktions- und Suchkosten erheblich minimieren und reduzieren. Synergien sind gross, erweitern den Absatzmarkt und schaffen neue Kundensegmente. Physische und geografische Grenzen werden weiter wegfallen, sodass neue Wachstumspotenziale möglich sind. Skalen- und Netzwerkeffekte vergrössern den Nutzen exponentiell, je mehr Einkäufer sich einer Plattform anschliessen.
Doch wo liegt der Wertschöpfungsbeitrag für das Unternehmen im Einkauf? Mehr Zeit für die Beschaffung von A-Artikeln und automatisierte Prozesse für die Beschaffung von B- und C-Artikeln. Ein schneller Deep Dive in die Daten auf der Plattform wird alle wichtigen Informationen auf einen Blick bereitstellen und auch das Lieferantenmanagement und -controlling erheblich vereinfachen.
Status quo in der Beschaffung?
Laut einer Umfrage des deutschen Verbandes BME und der Einkaufsberatung Onventis nutzen nur 15 Prozent der mittelständischen Grossunternehmen und sogar nur acht Prozent der befragten KMU ein E-Procurement-System. Nach eigener Datenerhebung gaben zudem 70 Prozent der befragten Einkäufer an, dass sie ihren Einkauf in den nächsten 24 Monaten digitalisieren möchten. Das zeigt, dass Einkäufer die Herausforderung erkannt haben und aktiv lösen wollen.
Eins ist klar: Plattformen ermöglichen Einkäufern, auf neue Informationen zuzugreifen und auf Augenhöhe mit dem Lieferanten zu verhandeln.
Doch welche Prozesse profitieren von der Implementierung einer Plattform? Eine umfangreiche Suchfunktion, eine erleichterte Kontaktaufnahme, ein direkter Vergleich von Preisen und Produkten und eine grössere Produktvielfalt sind nur wenige der vielen Vorteile für den Beschaffungsprozess. Auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit können Einkaufsplattformen durch eine umweltfreundliche Gestaltung der Prozesse punkten. Dafür müssen Einkaufsplattformen etwaige Lieferantenbewertungssysteme vorweisen und effektives Lieferantencontrolling unterstützen sowie auch die Optimierung der Lieferketten ermöglichen.
Durch einen klar strukturierten Straight Through Process ohne viele Medienbrüche können die Beschaffungswege optimiert werden, sodass beispielsweise eine Bestelldauer von rund einer Woche auf zweieinhalb Tage gesenkt werden kann. Einkäufer gewinnen somit Zeit, sich auf die Beschaffung von A-Artikel, Preisverhandlungen sowie auf Prozessverbesserungen zu konzentrieren.
Wichtige Rahmenbedingungen
Jedoch empfiehlt es sich, vor dem Anschluss an neue digitale Plattformen auf einige Rahmenbedingungen zu achten.
- Neutralität: Die Neutralität der Plattformanbieter ist sehr wichtig, denn schliesslich geben diese die Rahmenbedingungen und Regeln vor.
- Transparenz: Transparenz ist ein weiterer wichtiger Faktor, der auf lange Sicht den Erfolg der Plattform wahren wird.
- Anbindung: Ausserdem ermöglicht eine Schnittstellenanbindung an eigene ERP-Systeme erst die vollautomatisierten Abläufe, die zu Prozesskosteneinsparungen führen. Durch die Automatisierung verlaufen die Prozesse schneller, fehlerfrei und kostengünstiger.
Grundsätzlich sind drei Schritte massgeblich, um den Einkauf zu digitalisieren. Die Digitalisierung sollte als strategisches Projekt im Unternehmen manifestiert werden. Dabei sollten die Prozesse im Einkauf weitestgehend standardisiert werden. Zudem sollte die Optimierung der Beschaffung bei den B- und C-Artikeln beginnen, um signifikante Ersparnisse zu erzielen.
Das Ziel der Reise ist eindeutig: Der Einkauf befindet sich im stetigen Wandel, und den gilt es zu digitalisieren, um in der heutigen Zeit erfolgreich zu sein. Erfolg innerhalb der Marktbranche geht nur mit Wachstum und skalierbaren Geschäftsmodellen. Verpassen Sie den Zug nicht und springen Sie auf!
Jörg Bührmann
Jörg Bührmann ist Geschäftsführer der Einkaufsplattform tenderpilot GmbH. Als Einkaufsoptimierer mit jahrzehntelanger Erfahrung ermöglicht er seinen Kunden signifikante Ersparnisse bei der Beschaffung.