Digitalisierung: doch keine Jobvernichterin
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Der B2B-Marktplatz «Wer liefert was» (wlw)hat gemeinsam mit der Unternehmensberatung Kloepfel Group Einkaufsleiter und Einkäufer zur Digitalisierung des Einkaufs befragt. An der Erhebung nahmen 1 413 Einkaufsmanager aus dem DACH-Gebiet teil, von denen ein Grossteil optimistisch in die Zukunft blickt. Ganze 87 Prozent glauben, dass die Fortschritte der Digitalisierung den Einkauf verbessern werden – nur acht Prozent zweifeln daran.
Die Digitalisierung hält in allen Unternehmensbereichen immer mehr Einzug oder ist teilweise schon fest verankert. «Auch im Einkauf schreitet sie voran», erklärt Doreen Schlicht, CMO und Personalchefin von wlw. In diesem Bereich, so Schlicht, ist die digitale Transformation besonders komplex, da sie mit vielen Bereichen innerhalb des Unternehmens verknüpft ist. Entsprechend nimmt der Einkauf eine Schlüsselrolle ein.
Treiber der Entwicklung bleibe allerdings der ‹Faktor› Mensch, «daher bleiben Fortbildungen im Einkauf, sowohl hinsichtlich Digitalisierungs-Know-how als auch bezüglich Verhandlungsgeschick, für den Einkaufserfolg enorm wichtig», warnt Heidrun Meder, Head of Group Recruiting & Employer Branding bei der Kloepfel Group.
Potenzial, das Berufsbild zu verändern
Über die Hälfte der befragten Einkaufsmanager (53 Prozent) denkt, dass die Automatisierung der Supply Chain den grössten Einfluss auf die Veränderung des Berufsbildes des Einkäufers hat. Auf Platz zwei landet mit 14 Prozent der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Augmented und Virtual Reality empfinden nur 2 Prozent als nennenswerte Technologien für den Einkauf. Daran, dass Chatbots im Einkauf zukünftig eine wichtige Rolle spielen werden, glaubt hingegen fast niemand (0,78 Prozent).
Befragt zur Zukunft des Einkaufs, geht die Hälfte der Teilnehmer davon aus, dass sich die Digitalisierung nicht als Jobvernichterin erweisen wird, sondern stattdessen zu vielfältigen Rollen, Aufgaben und Verantwortungen führt. Nur gut 5 Prozent glauben, dass der Mensch durch Technologien ersetzt werden wird. Vielmehr sieht knapp ein Viertel der Befragten (24 Prozent) auch in Zukunft den Menschen als zentralen Faktor des Einkaufs. Immerhin 10 Prozent glauben, dass die voranschreitende Entwicklung der Technologien dafür sorgen wird, dass Beschaffungsprozesse vollautomatisiert ablaufen und der Einkauf in der heutigen Form nicht mehr vorkommen wird.
In Zeiten von digitaler Vernetzung, zunehmendem Innovationsdruck und einer extrem hohen Entwicklungsgeschwindigkeit «müssen Einkäufer sich neuen Technologien öffnen und anpassen, um Schritt zu halten», betont Doreen Schlicht. Es sei daher durchaus positiv zu bewerten, dass die Umfrageteilnehmer zunehmend Verständnis für die steigenden Anforderungen und die wachsende Komplexität aufbrächten.
Methodik
Insgesamt haben im Befragungszeitraum vom 9. April 2018 bis 9. Mai 2018 1413 Personen, Einkäufer (833), Einkaufsleiter (521) und CPOs (59), an der Studie teilgenommen. •