Das Schnittblumengeschäft zum Muttertag

Das Schnittblumengeschäft zum Muttertag

Publiziert am Autor: Laetitia Mury

Am Sonntag feierte man hierzulande zum 104. Mal den Muttertag. In dieser aussergewöhnlichen Social-Distancing-Zeit nutzten die Schweizerinnnen und Schweizer umso mehr die Onlinebestellplattformen der Floristen. Blumen sind nach wie vor ein schöner Weg, um dem Mami zu danken und ihr aus der Ferne eine Freude zu bereiten. Der Geschäftsführer vom Schweizer Floristenverband erzählt, was der Muttertag und die Pandemie für die Branche bedeutet.

Wie wichtig ist der Muttertag für das Schnittblumengeschäft, und wie wirkt sich das auf den Jahresumsatz aus?

Muttertag und Valentinstag sind die zwei wichtigsten einzelnen Verkaufstage im Floristenjahr. Es werden je nach Betrieb, Landesgegend und Jahr zwischen zwei bis vier Prozent des Jahresumsatzes an jedem dieser Tage gemacht. Da Valentinstag weltweit am 14. Februar ist, gibt es jedes Jahr Lieferknappheit und gleichzeitig Höchstpreise im Einkauf. Der Muttertag ist diesbezüglich weniger heikel. Wir spüren, dass die Nachfrage nach Blumen 2020 vermutlich auch aufgrund des Lockdowns deutlich höher ist als in anderen Jahren, dies gilt auch für den Muttertag. Viele Leute gehen nach wie vor nicht in Blumengeschäfte und lassen sich (und ihren Lieben) Blumen liefern, auch jetzt noch.

Wie hat sich die Corona-Krise auf die Lieferkette der Schnittblumen ausgewirkt?

Die Schweizer Produktion wurde zu 100 Prozent ausverkauft – nicht zuletzt dank vielen kreativen Blumenfachgeschäften, die neue Absatz- und Verteilkanäle aufbauten in der Phase, wo die Läden geschlossen sein mussten. Die holländische Produktion kam in geringerem Masse in die Schweiz, vermutlich weil in Holland vieles gleich vernichtet wurde und klassische Verteilkanäle zusammenbrachen. Die Lieferung aus Übersee, die im März/April auch noch wichtig ist, kam grösserenteils zum Erliegen, da die Luftfracht infolge Lockdown der Personen-Flüge praktisch nicht mehr stattfand. Als Fazit kann sicher gesagt werden: die allermeisten Blumen waren immer verfügbar.

Mussten Sie spezielle Vorkehrungen vornehmen?

florist.ch hat seinen Standort an der Blumenbörse Zürich in Wangen/Dübendorf, der grössten der Schweiz. Hier mussten die Betreiber selbstverständlich die üblichen Schutzmassnahmen für Kunden und Personal ergreifen. Es kam aufgrund der regen Nachfrage teilweise zu Türschliessungen und das «Dosiersystem» führte zu längeren Warteschlangen.

Portrait Urs Meier

Urs Meier

Geschäftsleiter

florist.ch – Schweizer Floristenverband
Mit rund 850 Mitgliedern ist der florist.ch der einzige Verband für Floristen in der Schweiz und dem Fürstentum Lichtenstein.