Das Einkaufsteam der Zürcher Ziegeleien AG
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Frau Lang, was macht Ihr Team aus?
Mit unserem kleinen Team decken wir ein breites Spektrum an Aufgaben ab. Von A wie Auswahl der Lieferanten bis Z wie Zahlungsfreigaben umfasst unser Themenfeld neben strategischen Aspekten auch die operative Bestellabwicklung.
Jeder von uns verantwortet dabei einen eigenen Zuständigkeitsbereich, kann als Allrounder aber auch Stellvertretungsarbeiten übernehmen.
Wie definieren sich Einkaufsprofis?
Ein Einkaufsprofi muss viele unterschiedliche Talente mitbringen. Als Netzwerker ist man idealerweise bereits in der Phase der Produktentwicklung involviert und kennt so interne Anforderungen genauso wie den relevanten Beschaffungsmarkt und seine Eigenheiten.
In Verhandlungssituationen versteht er oder sie es, ein Gleichgewicht zwischen der Durchsetzung bester Einkaufskonditionen und langfristig auf Vertrauen gebauten fairen Partnerschaften zu schaffen.
Darüber hinaus erkennt der Profi frühzeitig Chancen und Potenziale von relevanten Trends – etwa im Bereich der Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Wenn Sie Ihr Beschaffungsbudget verdoppeln könnten – wofür genau?
Um für die digitaler werdende Zukunft gerüstet zu sein, benötigt es auch Investitionen in neue Softwareprogramme. So können beispielsweise Programme mit integrierter künstlicher Intelligenz die Arbeit des Einkäufers unterstützen, da Handlungsmuster und Bedarfe vorausschauend und automatisiert erkannt werden.
Die Integration von Nachhaltigkeitsbestrebungen ist ein weiteres Thema, welches erhöhte Beschaffungskosten im Return für eine klimafreundliche Zukunft und Unternehmensstrategie mit sich bringen wird.
Haben Sie gemeinsame Rituale?
Während der Homeoffice-Pflicht haben wir mindestens einmal täglich telefoniert oder via MS Teams miteinander kommuniziert. Auch jetzt unter «normalen» Umständen tauschen wir regelmässig Erfahrungen und Ideen aus. Gemeinsame Mittagessen mit den Kollegen gehören natürlich auch dazu.
Wo sehen Sie die Herausforderungen in Ihrer Branche?
Da unser Hauptrohstoff Ton direkt in den Gruben vor unserer Haustür abgebaut wird, sind wir generell weniger von der allgemeinen Rohstoffknappheit betroffen als andere Branchen. Zu erwartende Preissteigerungen, bedingt durch steigende Umweltanforderungen (CO2-Reduktion etc.) werden uns zukünftig aber genauso beschäftigen wie die Integration von nachhaltigen Energiequellen, Materialien und Verpackungen.
Digitale Schnittstellen zu Lieferanten sind eine Chance, gleichzeitig braucht es dafür aber saubere Daten und eine enge Zusammenarbeit in der Implementierungsphase. Dies kann sehr aufwendig und zeitintensiv sein.
In sich schnell ändernden Zeiten bedarf es auch Flexibilität hinsichtlich der Aufnahme neuer Produkte und Unternehmensbereiche. Darauf muss der Einkauf rasch und agil reagieren können.