Aus den Regionen – die Region Ost besichtigte die Mosterei Möhl in Arbon
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Die Eventmanagerin Fabienne Kuhn und Oliver Künzler, Leiter der Region, begrüssten die Teilnehmer im Brauereimuseum. Im Anschluss übernahm Ernst Möhl das Wort. Er stellte uns die Mosterei und deren Entstehungsgeschichte vor. Diese begann 1895 im Bauernhaus von Hans Georg Möhl mit der Eröffnung des Gasthofs Rössli. Unter diesem entstand der erste Saftkeller mit grösseren Holzfässern. 1925 ging der erste Lastwagen von Saurer an die Mosterei. Vor zwei Jahren schliesslich erlangte die Firma durch Kauf des Mostereigeschäftes der Thurella AG die heutige Unternehmensgrösse.
Nach der Einleitung starteten wir, aufgeteilt in zwei Gruppen, den Betriebsrundgang. Die Anlieferung der Früchte beginnt jeweils Mitte August und endet Mitte November. Je nach Witterung herrscht starker Traktorenverkehr auf dem Gelände, sodass ein Obstlieferant mitunter täglich nur eine Obstladung anliefern darf. Äpfel, Birnen und Biofrüchte werden getrennt abgeladen und gelagert. Nach dem Waschen und Handverlesen werden sie zerkleinert. Anschliessend gelangen sie in eine der fünf Saftpressen. In diesen werden sie mit 16 bis 20 Tonnen Druck und mehrfachem Drehen ausgepresst. Ein Pressvorgang dauert rund anderthalb Stunden. Danach wird die Saftqualität gemessen.
Der frisch gepresste Saft wird entweder als «Saft ab Presse» abgefüllt oder aber gefiltert und als klarer Apfelwein abgefüllt beziehungsweise mit Hefe zu naturtrübem Apfelwein vergoren, der in Eichenfässern ausreift. Er kann aber auch eingedickt und als Konzentrat gelagert werden.
Im vergrösserten neuen Keller besichtigten die Teilnehmer die riesigen Stahltanks, in denen Saftkonzentrate gelagert werden. Ein wirklich beeindruckender Anblick, denn ohne Konzentration der Säfte müsste die Lagerkapazität viermal grösser sein. Nach mehreren Treppenstufen erreichten die Teilnehmer die Glasflaschen-Wasch- und abfüllanlage. Diese war um diese Zeit leider nicht mehr in Betrieb. Am Vorabend mischen die Lebensmittelchemiker die richtige Rezeptur. So startet die Abfüllanlage jeweils schon um 5 Uhr in der Früh, damit die Mischung nicht zu gären beginnt. Nach der Abfüllung werden die Flaschen dann erhitzt und der Inhalt pasteurisiert. Nochmals einige Dutzend Stufen weiter oben befindet sich die PET-Flaschen-Abfüllanlage.
Nach Beendigung der Führung trafen sich die zwei Besuchergruppen wieder im Brauereimuseum zur Degustation. Ernst Möhl persönlich schenkte uns seine leckereren Getränke aus und beantwortete dabei noch Fragen der Teilnehmer.
Die Gäste waren beeindruckt vom Gesehenen und von den Ausführungen. Zusammen mit dem abschliessenden Abendessen im Braukeller des Restaurants Frohsinn sorgte der Anlass für einen gelungenen Jahresausklang der Region Ost.
Ausgabe 12/2016