Agilität und Effizienz statt Komplexität

Agilität und Effizienz statt Komplexität

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Stabile Lieferketten sind ein zentrales Element der globalen Wirtschaft.

Mehr als die Hälfte aller Chief Procurement Officer (CPO) weltweit erlebte 2020 Insolvenzen seiner Zulieferer. Zu diesem Befund kommt die neue, inzwischen zehnte Ausgabe des Chief Procurement Officer Survey der Unternehmensberatung Deloitte. Eines vorweg – Kostenreduzierung hat nicht mehr oberste Priorität.

Die Coronakrise hat die Lieferketten weltweit ins Wanken gebracht. Das blieb nicht ohne Auswirkungen auf das Beschaffungsmanagement. Das bestätigen auch die Ergebnisse des kürzlich publizierten «CPO Survey 2021». Das global tätige Beratungsunternehmen Deloitte hat hierfür über 400 Chief Procurement Officer aus 40 Ländern befragt. Der Survey zeigt auf, dass sich nicht nur  Prioritäten geändert, sondern auch Risiken verschärft haben.

Mehr Effizienz statt tiefere Kosten

Bislang hatte die Reduktion der Kosten den höchsten Stellenwert, nun steht vor allem die Effizienzsteigerung im operativen Geschäft an erster Stelle. Auch die digitale Transformation und das Thema soziale Verantwortung haben im Vergleich zur letzten Umfrage deutlich an Bedeutung gewonnen. 

Gerade wenn es darum gehe, diese neu entstandenen Risiken richtig einzuschätzen und beispielsweise durch verstärkte Digitalisierung strategisch darauf zu reagieren, sei die Expertise der CPO besonders gefragt.

Auch bei Fragen der sozialen Verantwortung entlang der Lieferkette nehme der Einkauf eine wichtige Rolle ein. Sowohl Gesetzgeber als auch Kunden forderten von Unternehmen, dass sie ihre komplette Lieferantenbasis auf Nachhaltigkeit und Compliance überprüfen. Darunter fallen Aspekte wie das Sourcing von nachhaltigen und recycelbaren Materialien oder das Schaffen einer CO2-neutralen Lieferkette.

Neue Technologien machen agil

Die Mehrheit der Befragten gibt zudem an, dass das Risikopotenzial im letzten Jahr spürbar zugenommen hat. So wurde etwa die Versorgungssicherheit in den Unternehmen stark in Mitleidenschaft gezogen: Bei 56 Prozent sind wichtige Zulieferer in Konkurs gegangen oder können krisenbedingt nur sehr eingeschränkt liefern. 32 Prozent der CPOs verzeichnen Umsatzeinbussen aufgrund von Lieferengpässen. 

Vielen Einkaufsmanagern mangle es vor dem Hintergrund dieser vielfältigen Sorgen noch immer an einem umfassenden Überblick über die Risiken innerhalb der eigenen Lieferkette. So würden zwar fast drei Viertel der befragten CPOs glauben, potenzielle Risikofelder ihrer direkten Lieferanten gut im Auge zu haben, aber nur 15 Prozent hätten auch einen Einblick in die niedrigeren Tiers.

Vor diesem Hintergrund werde ein möglichst agiles Beschaffungsmanagement immer wichtiger, betonten die Studienautoren. So nutzen leistungsstarke Beschaffungsorganisationen laut Studie etwa doppelt so häufig hybride Managed-Service-Support-Modelle, um auf Know-how zuzugreifen, das intern nicht verfügbar ist. Auch RPA-Lösungen (Robotic Process Automation) sind hier zehnmal häufiger vollständig implementiert, künstliche Intelligenz kommt sogar rund achtzehnmal häufiger zum Einsatz. 

Global Chief Procurement Officer (CPO) Survey 2021

Seit 2011 gibt die Deloitte Global Chief Procurement Officer (CPO) Survey exklusive Einblicke in die zentralen Herausforderungen, die Einkaufsleitende zu lösen haben. An der aktuellsten Umfrage haben mehr als 400 CPO aus 40 Ländern teilgenommen.


Global CPO Survey 2021