«2020 – the year that changed everything»
Publiziert am
Normalität ist noch längst nicht eingekehrt, aber die trotzdem noch volatile Lage in den Supply Chains scheint sich mehr und mehr zu entspannen, denn das Geschäftsrisiko ist, im Vergleich zum vergangenen Jahr, nach wie vor hoch.
Der Münchener IT-Anbieter Riskmethods hat die wichtigsten Lieferkettenrisiken im Jahr 2019 untersucht – und wie sie sich in der ersten Hälfte des Jahres 2020 aufgrund von Covid-19 verändert haben. Das geht aus einer Mitteilung vom 20. Juli hervor.
Ziel des künftig jährlich erscheinenden Reports ist die Analyse von Trends im Risikomanagement von Unternehmen mit komplexen Lieferketten.
Leicht rückläufig, aber ...
Die Störungen in den weltweiten Lieferketten sind seit Mai dieses Jahres im Zuge der Lockerung von Covid-19-bezogenen Beschränkungen leicht rückläufig. Gleichzeitig wird aber davor gewarnt, dass die Risikolage extrem volatil bleibt.
So war der Anteil der pandemiebedingten Risiken im Mai immer noch deutlich grösser als im Januar und Februar 2020. Auch die finanzielle Notlage von Zulieferern lag 105 Prozent höher als zu Beginn der Krise, was auf weitere künftige Versorgungsrisiken schliessen lässt.
Die Coronaviruskrise brachte neue und verschärfte Bedrohungen mit sich, die einen Schockeffekt auf die globalen Lieferketten hatten. Zwischen Januar und Mai 2020 ist die Gesamtzahl der Frühwarnmeldungen für eine Unterbrechung der Lieferkette
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34 Prozent gestiegen. Das betraf insbesondere Störungen an Lieferantenstandorten (+ 151 Prozent) und bei eigenen Werken (+ 100 Prozent) zum Beispiel durch Feuer, Explosionen, Stromausfall oder Naturkatastrophen. In den ersten fünf Monaten gab es ausserdem so viele Force-Majeure-Anzeigen von Lieferanten (Nichterfüllung von Lieferung/Leistung aufgrund «höherer Gewalt») wie im gesamten Jahr 2019.
35-mal höheres Risiko
Der Risk Report 2020 untersucht auch die Veränderungen in bestimmten Risikokategorien im Jahresvergleich. Den grössten Anstieg – um ein 35-Faches – von Januar bis Mai 2020 verzeichnete nicht überraschend das Pandemierisiko im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Das Cyber-Sicherheitsrisiko stieg um 180 Prozent, unter anderem, weil viele Mitarbeiter im Homeoffice und damit aus einer weniger sicheren Umgebung arbeiten. Menschenrechts- und Arbeitsrechtsrisiken lagen um 69 Prozent höher.
Die Lehre daraus ziehen
«Die globale Pandemie hat uns gelehrt, wie schnell sich die Risikolandschaft verändern kann. Unternehmen, die sich jetzt ausschliesslich auf das Pandemierisiko konzentrieren, sind verwundbar, weil sie Gefahr laufen, den Blick auf andere Risiken und Warnsignale im Markt aus den Augen zu verlieren. Angesichts dieser zunehmenden Komplexität der Supply-Chain-Risiken benötigen Unternehmen strategische, proaktive, datengestützte Ansätze für das Risikomanagement, um in der neuen Normalität zu überleben», so Heiko Schwarz, Gründer von riskmethods.
Gesamter Report
Der vollständige Bericht mit detaillierten Analysen und Prognosen steht jetzt als Download zur Verfügung